Vor knapp einem Jahr wurde die „DAV-Klimaresolution“ verabschiedet, die unter anderem eine Selbstverpflichtung des DAV-Bundesverbandes und der Sektionen beinhaltet, CO2-Emissionen zu deutlich zu senken, um letztendlich „Klimaneutralität“ zu erlangen. Zu den Handlungsfeldern gehört an erster Stelle die „Mobilität“, sprich wie wir zu unseren Bergsportdestinationen kommen. Aber ebenso wichtig sind die „alpine und außeralpine Infrastruktur“, also unsere drei Sektionshütten, die Geschäftsstelle im Burggrafenturm und das DAV-Kletterzentrum an der Sportanlage Süd in Augsburg. Zu letzterem gab es unlängst eine Solarberatung im Rahmen der „Solaroffensive Augsburg“.
Unser DAV-Kletterzentrum ist an und für sich bereits umwelt- und energietechnisch auf hohem Niveau. Die Überlegungen gehen nun dahin, die bestehende Solaranlage auf den Dachanlagen des Kletterzentrums zu erweitern, um noch mehr CO2-freien Strom für den Eigenverbrauch zu erzeugen.
Bei der Erstberatung seitens der „Solaroffensive Augsburg“, deren Aushängeschild kostenfreie Vor-Ort-Beratungen für Hauseigentümer sind, wurden nun die grundsätzlichen Möglichkeiten erörtert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein Video-Clip gedreht, um öffentlichkeitswirksam das Prozedere der Beratung abzubilden und zu verbreiten. Unsere DAV-Sektion Augsburg ist hier als mitgliederstarke Bergsport- und Naturschutzorganisation ein besonders hilfreicher Multiplikator. Damit werden wir auch unserer Funktion als Mitglied im neu geschaffen Klimabeirat der Stadt Augsburg gerecht.
Gerade die Solarenergie auf Dächern erscheint bei den „Erneuerbaren Energien“ relativ unproblematisch, denn es gibt keine Flächennutzungskonkurrenz und keine negativen Effekte beim Naturschutz oder gesundheitlicher Art. Im Fortgang wird es noch eine tiefergehende Solarberatung geben, bei der im Detail zu prüfen ist, ob eine Erweiterung der Solaranlage auch technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass uns die Stadt Augsburg nun auch in einem weiteren wichtigen Anliegen unterstützt: An unserem DAV-Kletterzentrum werden gerade bei schönem Wetter die Fahrradabstellplätze knapp. Schon seit geraumer Zeit haben wir daher an die Stadtregierung und die erforderlichen Ämter (d.h. Umwelt- und Tiefbauamt) die Bitte gerichtet, hier eine großzügige Lösung für die gesamte Sportanlage Süd, sprich ein „Fahrradparkhaus“ (d.h. überdachte Bügelabstellplätze) einzurichten.
Jüngst hat uns nun die neue Oberbürgermeisterin Eva Weber ein positives Signal gegeben: Ab Frühjahr 2021 wird eine größere Zahl von Fahrradanlehnbügeln frei, die sich im Eigentum des Tiefbauamtes befinden, derzeit jedoch noch an einem anderen Standort im Einsatz sind. Diese Bügel für das Abstellen von rund 40 Fahrrädern stehen dann für eine Installation an der DAV-Kletteranlage grundsätzlich zur Verfügung.
Nachstehend noch einige Bildimpressionen der Solarberatung der „Solaroffensive Augsburg“:
Weitere Informationen
Vergleiche nochmals unsere Newsmeldungen …
Titelbild: Solaranlage auf dem Dach der DAV-Kletterhalle
Bild: An der Ilsungenstraße Richtung Parkplatz der Sportanlage Süd
Bildblock: Solarberatung der „Solaroffensive Augsburg“ für das DAV-Kletterzentrum. Teilnehmer DAV-Sektion Augsburg: Dr. Thomas John (1. Vorsitzender), Dr. Ernst Kundinger (Besitzer Infrastruktur), Dr. Jochen Cantner (Beisitzer Natur, Umwelt, Kultur). Teilnehmer „Solaroffensive Augsburg“: Corinna Herrmann (Umweltamt), Frank Hartmann (Hauptabteilung Kommunikation), Klaus Becker (Solarberater)
Alle Fotos von Dr. Jochen Cantner
Die drei olympischen Kletterdisziplinen Lead, Speed und Bouldern in einem Mega-Event!
Am 21. und 22. September 2019 findet im DAV Kletterzentrum Augsburg die 2. Deutsche Meisterschaft im Olympic Combined statt.
Hier ein kleiner Vorgeschmack auf zwei tolle Tage, der Wettkampftrailer vom Bundesverband: https://youtu.be/-NtpBa22O4k
Zuschauer sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist am Samstag kostenfrei, am Sonntag (Finaltag) wie folgt:
Nur Tageskasse vor Ort, kein Vorverkauf.
Das STADTRADELN wird seit 2008 vom Klima-Bündnis ausgerichtet, dem größten Netzwerk von Städten, Gemeinden und Landkreisen zum Schutz des Weltklimas, dem über 1.700 Mitglieder in 26 Ländern Europas angehören. Klimaschutz ist heute in aller Munde und nie war die Notwendigkeit zum Handeln größer als heute. Beim STADTRADELN treten Teams aus Bürger*innen, Kommunalpolitiker*innen, Schulklassen, Vereinen, Unternehmen für die Förderung fahrradfreundlicher Städte in die Pedale. Das ist Klimaschutz und Lebensqualität in der Praxis – und für Augsburg sehr förderlich, um als fahrradfreundliche Stadt weiter voranzukommen!
Im Zeitraum 6. bis 26. Juli 2019 gilt es für alle Mitglieder in der DAV-Sektion Augsburg, an 21 aufeinanderfolgenden Tagen möglichst viele Kilometer beruflich und privat CO2-frei mit dem Rad zurückzulegen. Es gibt schon einige Aspiranten!
Das Team „DAV Sektion Augsburg“ hat beim Stadtradeln 2018 mit 53 Beteiligten und 17.447 Kilometern auf Anhieb einen ausgezeichneten 4. Platz erreicht. Den gilt es 2019 zu verteidigen. Wenn jede/r der über 15.000 Augsburger DAV-ler*innen nur 10 Kilometer beiträgt, sollte mehr drin sein. Hier gibt es mehr zu lesen und hier könnte Ihr Euch fürs Team „DAV Sektion Augsburg“ registrieren: https://www.stadtradeln.de/augsburg/
In diesem Zusammenhang weitere Informationen zur Entwicklung des Radverkehrs:
Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), hat vor kurzem anlässlich des 6. Nationalen Radverkehrskongresses in Dresden seine Ziele für einen attraktiven Radverkehr in Deutschland vorgestellt. Hierzu gibt es eine Beteiligungsplattform und acht Leitziele mit Beispielen für mögliche Maßnahmen.
Bis zum 30. Juni 2019 werden erstmals alle Interessierten dazu eingeladen, online ihre Meinungen und Ideen zur Verbesserung des Radverkehrs in Deutschland einzureichen. Bundesminister Scheuer hat den Anfang gemacht und acht Ziele vorgegeben, die im Rahmen der Online Beteiligung priorisiert und mit eigenen Ideen unterfüttert werden können. Die Rückmeldungen sollen in die Entwicklung des neuen Nationalen Radverkehrsplans 2021 (NRVP) des Bundesverkehrsministeriums fließen. Der NRVP ist die Grundlage für die Förderung des Radverkehrs durch den Bund. Informationen zur Teilnahme unter: www.zukunft-radverkehr.bmvi.de.
Hier die Zielvorstellungen:
Ziel 1: Lückenloser Radverkehr in Deutschland. Radwege sollten nicht mehr plötzlich an einer Kreuzung enden. Neben den Kommunen hat sich das Bundesverkehrsministerium (BMVI) zum Ziel gesetzt, möglichst viele Radwege an Bundesstraßen und Wasserstraßen zu bauen. Bei Neu- und Ausbau von Bundesstraßen soll in Zukunft deshalb immer geprüft werden, ob auch gleich ein begleitender Radweg gebaut werden kann. In Fällen, in denen das nicht der Fall ist, sollte dies künftig begründet werden.
Ziel 2: Vision Zero im Radverkehr. Wir brauchen breite, sichere Radwege, die im Idealfall auch klar vom Autoverkehr abgetrennt sind. Bei der Breite müssen wir daran denken, dass auch ausreichend Platz für neue Formen der Mobilität wie etwa Elektrokleinstfahrzeuge benötigt wird. Das BMVI plant höhere, wirksame Bußgelder für das unerlaubte Parken auf Schutzstreifen sowie für das Parken in zweiter Reihe.
Ziel 3: Urbaner Lastenverkehr wird Radverkehr. Experten schätzen, dass 20 Prozent des Lieferverkehrs per Rad abgewickelt werden kann. Das sollte unser Ziel sein. Das heißt z.B. Platz für Lastenräder. Die Kommunen können aber auch Verteilzentren einrichten, von denen aus die letzte Meile zum Kunden per Lastenfahrrad gefahren wird.
Ziel 4: Deutschland wird Fahrrad-Pendlerland .Der Bund stellt 25 Millionen Euro jährlich für breite und sichere Radschnellwege bereit. Der Bund wird hier mit den interessierten Kommunen und Ländern pragmatische Lösungen finden, wenn die Hürden dort möglicherweise für zu hoch erachtet werden. Denn Angebot schafft Nachfrage. Wenn wir erst breite, schnelle und lange Radstrecken haben, werden auch mehr Pendler aufs Fahrrad steigen.
Ziel 5: Deutschland wird Fahrradstandort. Das BMVI wird z.B. zum Wintersemester 2020 erstmals Hochschul-Professuren fördern, die sich mit Radverkehrsthemen beschäftigen. Ziel ist es, Fachkräfte auszubilden, die ihr Know-how dann vor Ort in den Kommunen einbringen.
Ziel 6: Radverkehr wird intelligent, smart und vernetzt. Räder könnten in Zukunft einen Sender haben, über den sie mit den Ampeln und Fahrzeugen in der Umgebung kommunizieren können. Im Idealfall ist dann auf bestimmten Strecken eine grüne Welle für Radfahrer möglich und Autos können Radfahrer nicht mehr übersehen.
Ziel 7: Radverkehr erobert Stadt und Land. Darunter fallen auch die neuen Leuchtturmprojekte des BMVI, die in diesem Jahr erstmals mit insgesamt 20 Millionen Euro in den Kommunen gefördert werden können. Kommunen können sich noch in diesem Monat bewerben. Denkbar sind z.B. längere kreuzungsfreie Radverkehre in der Stadt mit Tunneln oder Brücken eigens für Radfahrer.
Ziel 8: Das Fahrrad im Zentrum moderner Mobilitätssysteme. Das BMVI arbeitet an einer Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung, die den Radverkehr nutzerfreundlicher und damit noch attraktiver machen soll. Geplant ist z.B. ein Halteverbot auf Schutzstreifen. Das BMVI arbeitet außerdem daran, die Regelwerke und Handlungsempfehlungen zu überarbeiten, damit wir einheitliche und bessere Standards beim Radwegebau bekommen.
Zur derzeitigen Situation des Radverkehrs in Augsburg vgl. nochmals unsere Newsmeldung vom 19.4.2019: https://www.dav-augsburg.de/aav/verein-berichte/1108-umweltfreundliche-mobilitaet-fahrradstadt-augsburg
Bild: Öko-Bike, Foto: Dr. Jochen Cantner
Weiterlesen im neuen alpenblick Heft 4-2018, S.15-17 bzw. demnächst unter: https://www.dav-augsburg.de/aav/alpenblick-magazine
Für vertiefende technische Informationen gibt es ein LEW-Video. Es ist verfügbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=1sFDQ-Y6WFE
Bild: Collage DAV-Kletterzentrum am Everest Base Camp. © OTT ARCHITEKTEN, Greggenhofer & Kraus / Mountain Professionals, Ryan Waters